Gerade einmal fünf Rebsorten dominieren den internationalen Weinmarkt. Dabei schätzen Weinkenner die geschmackliche Vielfalt alteingesessener, autochthoner Rebsorten. Gönnen Sie sich einen außergewöhnlichen Tropfen zum Tag des Artenschutzes.
Autochthone Rebsorten
Ursprünglich aus Frankreich stammende Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Syrah oder Sauvignon Blanc haben sich in den Weinbaugebieten der ganzen Welt verbreitet. Diese Rebsorten werden allgemein auch als internationale Rebsorten bezeichnet. Kritiker bemängeln allerdings den Rückgang der genetischen Vielfalt, da Winzer ihre einheimischen Rebsorten vernachlässigen.
Die einheimischen Rebsorten werden auch „autochthone Sorten“ genannt. Der Begriff stammt aus dem Griechischen, leitet sich von autós (selbst) und chthōn (Erde) ab. Der Brockhaus Wein listet unter autochthon: „Rebsorten, die oft nur regionale Verbreitung genießen und aus dem Anbaugebiet bzw. der Region stammen“.
Carignan, Kékfrankos, Elbling
Dass autochthone Rebsorten aber auch wirtschaftlich von Bedeutung sind, zeigt sich am Beispiel von Carignan. Die im Mittelmeerraum beheimatete Art nimmt in Frankreich immer noch einen hohen Anteil der Anbaufläche ein. Unser „Le Blaireau Vieux Carignans IGP 2015 Mas des Quernes“ aus dem Hinterland von Montpellier zeichnet sich durch seine Fruchtigkeit aus. Das bestätigt auch die Prämierung auf dem Concours International de Lyon. Die alten, tief verwurzelten Rebstöcke des Carginan– in unserem Fall angepflanzt im Jahre 1956 – bringen sehr charaktervolle Weine hervor.
In Österreich ist die Rebe als Blaufränkisch bekannt, in unseren Breitengraden auch als Lemberger, in Ungarn spricht man von Kékfrankos. Die Rebsorte ist noch heute in mitteleuropäischen Ländern verbreitet, die einst zur Habsburger Monarchie gehörten. Intensive, langlebige, trockene Weine gelingen dieser Rebsorte. Der „Kékfrankos 2012 Weninger“ stammt aus Ungarn, aus Sopron vom Ostufer des Neusiedler Sees.
Der Elbling wiederum ist eine der ältesten Weißwein-Rebsorten in Deutschland, insbesondere an der Mosel, Aber nicht nur auf der deutschen Flussseite ist sie heimisch, sondern auch bei unseren Luxemburger Nachbarn. Schon die Römer pflanzten die Elbling-Rebe vor etwa 2000 Jahren an der Obermosel. Die Sorte war einst weit verbreitet, bis sie im 17. Jahrhundert durch Silvaner verdrängt wurde. Den „Elbling Potio QW 2014 Sonntag“ empfehlen wir insbesondere an warmen Tagen, wenn der an Zitrusfrüchte erinnernde Weißwein zeigt, warum er mit dem 1. Platz der Jahresauswahlprobe Mosel Kategorie Elbling ausgezeichnet wurde.
Es lohnt sich allemal, autochthone Rebsorten und Weine zu entdecken, die regionale Vorzüge zur Geltung bringen. Nicht nur zum Tag des Artenschutzes, der seit 1973 jedes Jahr am 3. März stattfindet.
Weitere Informationen und Veranstaltungshinweise zum Tag des Artenschutzes finden Sie auch unter: BMUB.bund.de
