Ein Jahr im Weinberg Teil 2

In Teil 1 haben wir schon einige Details über die Rebschnittarbeiten im Weinberg bekommen. Wir machen uns die zweite Flasche Wein auf  (in unseren Fall der Bucefalo aus den Abruzzen) und lernen mehr:

Die Laubarbeiten

Nach dem Rebschnitt entwickeln sich meist im April die ersten kleinen Blättchen an den einzelnen Knospen der Triebe. Das Laub ist für den Winzer unverzichtbar, da es für die Photosynthese sorgt. Diese ist später für die Erzeugung von neu austreibende RebstöckeZucker und damit für die Höhe Oechslegrade in den Weintrauben zuständig. Da die Triebe von Natur aus sehr schnell Richtung Sonne wachsen, geschieht das oft in einer wilden und ungestümen Art und Weise. Für eine schnelle und saubere Arbeitsweise aller im Weinberg anfallenden Arbeiten ist es von großem Vorteil, diese Triebe in geordnete Bahnen zu lenken. Da jede Sorte verschiedene Eigenschaft in der Wachstumsstärke oder dem Austriebsbeginn besitzt, müssen diese auch individuell behandelt werden.

Wie geht der Winzer vor?

Meist beginnen die Arbeiten mit dem Entfernen der wilden Triebe im unteren Bereich des Stammes. Dies erfolgt von Hand oder maschinell mit einem „Stammputzer“ bei dem rotierende Gummilappen die Triebe „abschlagen“. Das Ausbrechen der Doppeltriebe ist vor allem bei den Burgundersorten sehr wichtig, da es sonst zu ungewollten Verdichtungen führt. Desweiteren dient das Ausbrechen der Ertragsregulierung und bedeutet noch einmal einen großen Einschnitt in die erreichbare Erntemenge für den Herbst.

Das früher oft praktizierte Ausbrechen von so genannten Geiztrieben wird heute nur noch dort angewendet, wo es zu Verdichtungen der Laubwand kommen kann.

Ab einer Trieblänge von ca. 40cm sollten die Triebe in den Drahtrahmen gesteckt werden, um die Rebgassen frei zu halten. Bei einer Höhe von über 1,50 Meter pro Trieb werden die Spitzen über dem obersten Draht gekürzt. Dieser Vorgang wird Gipfeln genannt.

Unter einer qualitätsfördernde Maßnahme versteht man das Entblättern der Traubenzone. Durch die bessere Belüftung und Trocknung nach Niederschlägen sind die Trauben weniger anfällig für Krankheiten. Bei Rotweinen wird dadurch zusätzlich die Reife und die Farbausbildung gefördert. Für diese Kür sind ein enormes Maß an Fingerspitzengefühl und Erfahrung notwendig.

Auch mit weniger Laubschnitt-Erfahrung lassen sich die folgenden Bioweinschätze geniessen:

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