Welche Prickler gibt es?
Ein Glas Prickelndes gehört bei vielen Gelegenheiten zum Anstoßen einfach dazu. Wir geben Euch mit dieser nützlichen Einführung deshalb einen kurzen Überblick über die unterschiedlichen Schaumweine aus der ganzen Welt.
Perlwein oder Schaumwein?
Perlwein oder auch Frizzante genannt, ist ein halbschäumender Wein mit einem Mindestalkoholgehalt von 7% Vol., der zwischen 1 und 2,5 Bar Kohlensäuredruck aufweist. Er ist somit die Vorstufe eines Schaumweines, der mindestens 3 Bar Druck aufweisen muss. Meistens wird bei Frizzante die Kohlensäure zugesetzt.
Prickelndes aus Deutschland
Der vor allem in Deutschland und Österreich bekannte Sekt ist in Deutschland der gängige Begriff für Schaumwein. Darunter versteht man ein alkoholisches Getränk mit Kohlensäure, dessen Alkoholgehalt mindestens zehn Volumenprozent beträgt und zumeist mit einer Gärung im Edelstahltank hergestellt wird. Die Kohlensäure ist hier durch eine zweite Gärung entstanden.
Die Grundweine werden oft aus unterschiedlichen Ländern Europas bezogen, um der großen Nachfrage gerecht werden zu können. Die Bezeichnung „Deutscher Sekt“ weist darauf hin, dass nur deutscher Wein als Grundwein verwendet wurde. Eine beliebte Variation ist der Winzersekt, der von kleineren Winzern aus selbst angebauten Trauben hergestellt wird.
Secco ist ein in Deutschland gängiger Begriff für den oben beschriebenen Perlwein.
Klassisches aus Frankreich
Champagner bezeichnet den Schaumwein aus dem französischen Weinbaugebiet Champagne. Der weltweit wohl berühmteste Schaumwein wird nach strengen Regeln angebaut und gekeltert. Ein klassischer Champagner besteht aus den Rebsorten Spätburgunder Schwarzriesling und Chardonnay. Die Mischung der jeweiligen Sorten zeigt die Handschrift des jeweiligen Champagner-Hauses.
Alle nicht in der Champagne hergestellten französischen Schaumweine werden Crémant genannt. Crémant wird ebenfalls häufig mit der ‘Méthode Traditionelle‘, also der zweiten Gärung in der Flasche und der Reifung auf Hefe hergestellt. Neben Frankreich dürfen auch Winzer aus Luxemburg, Belgien und kleinen Teilen Deutschlands diese Bezeichnung für ihre Schaumweine verwenden.
Italiens Prickler
Spumante beschreibt einen italienischen Schaumwein, welcher mit Hilfe der klassischen Flaschengärmethode hergestellt wird. Ist die Bezeichnung DOC angefügt, bedeutet dies, dass er aus einem bestimmten Anbaugebiet stammt.
Prosecco ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaumweine, Perlweine und Stillweine aus den Regionen Venetien und Friaul. Er wird aus der Rebsorte Glera gewonnen. Die zweite Gärung findet hier im Edelstahltank statt, wodurch der Prosecco seine besondere Spritzigkeit und Frische erhält und in der Herstellung günstiger wird. Man unterscheidet je nach Kohlensäuregehalt zwischen Frizzante und Spumante.
Franciacorta ist eine noch junge italienische Weinbauregion in der Lombardei. Der bekannte gleichnamige Schaumwein wird aus den Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir hergestellt. Dabei reifen die Franciacorta Weine bei der ‘metodo classico‘ in der Flasche je nach gewünschter Stilart für 18 bis 36 Monate auf der Hefe.
Der Lambrusco DOC ist ein rubinroter Perlwein aus der Emilia-Romagna. Sein strapziertes Image hat der beliebte Sommerwein wegen einiger sehr süßer Varianten, die seit den 60ger Jahren nach Deutschland exportiert wurden. Wird ebenfalls im Tankgärverfahren hergestellt.
Beliebte Spanier
Der Cava ist eine der bekanntesten Spezialitäten aus Katalonien. Mit 200 Millionen Flaschen ist Spanien der zweitwichtigste Schaumweinproduzent weltweit. Erkennbar ist der Cava anhand des vierzackigen Sternes auf der Unterseite des Korkens, wodurch garantiert wird, dass die traditionelle zweite Gärung in der Flasche statt gefunden hat.
Weitere Prickler
Auch aus Südafrika stellt mit einer Variante der Méthode Traditionelle wunderbare Schaumweine her. Eine große Herausforderung ist es hier, Gebiete zu finden die kühl genug sind, um erfolgreich Chardonnay und Pinot anzubauen. Ähnliches gilt für die übrigen Anbaugebiete der sogenannten Neuen (Wein-) Welt.